Zwischen Pflichtgefühl und Überforderung: Wenn Vorgesetzte Kompetenzen ignorieren!

Zwischen Pflichtgefühl und Überforderung: Wenn Vorgesetzte Kompetenzen ignorieren!

Einführung

Diese Geschichte spielt sich in einem Alterszentrum ab, in dem ich als Pflegeassistentin tätig war. Sie schildert eine belastende berufliche Situation, in der ich zunehmend mit Aufgaben betraut wurde, die meine fachlichen Kompetenzen überschritten. Die folgende Erzählung beleuchtet die Problematik rund um Verantwortungsübernahme, fehlende Unterstützung und mangelnde Führung durch die Vorgesetzten.

Das war passiert.

Ich war im Alterszentrum als Pflegeassistentin angestellt und kannte meine beruflichen Kompetenzen genau. Mir war stets wichtig, diese nicht zu überschreiten. Dennoch wurde ich von meinem Teamleiter zunehmend unter Druck gesetzt, Aufgaben zu übernehmen, die eigentlich nur von diplomierten Pflegefachpersonen ausgeführt werden dürfen.

Zunächst lehnte ich diese Anforderungen ab. Doch mit der Zeit, insbesondere in Situationen, in denen keine Fachperson im Haus war, blieb mir oft keine andere Wahl, als die Tätigkeiten trotzdem zu übernehmen – obwohl ich mich dabei äusserst unwohl fühlte. Ich versuchte, dem Teamleiter meine Bedenken zu schildern und wies ihn darauf hin, dass diese Aufgaben ausserhalb meines Kompetenzbereichs liegen. Seine Reaktion war jedoch abweisend. Er sagte sinngemäss, ich solle froh sein, solche Dinge "lernen" zu dürfen, und wenn mir das nicht passe, könne man jederzeit jemand anderen für meine Stelle finden.

Ich machte deutlich, dass ich bereit wäre, entsprechende Weiterbildungen zu absolvieren, um solche Aufgaben fachgerecht ausführen zu können. Doch statt Unterstützung erhielt ich nur ein Lächeln – eine Antwort blieb aus.

In der Praxis bedeutete dies, dass Fachpersonen durch uns Assistenzpersonal entlastet wurden und wir Aufgaben wie beispielsweise das Anschliessen einer Magensonde übernehmen mussten. Ich war dabei oft allein, unsicher und bekam meist nur ein- bis zweimal eine mündliche Erklärung. Danach musste ich selbstständig arbeiten – ohne Begleitung oder Kontrolle.

Jeden Morgen war ich erleichtert, wenn ich zur Arbeit kam und nichts Schlimmes passiert war. Die Angst, etwas falsch zu machen, war mein ständiger Begleiter. Zwar erhielten wir für die erweiterten Aufgaben auch eine höhere Entlohnung, doch wurde dies als Argument genutzt, um unsere Kritik zu unterdrücken.

Es war allen bewusst – sowohl dem Pflegeleiter als auch dem Teamleiter –, dass diese Vorgehensweise falsch war. Dennoch wurde geschwiegen. Niemand wollte Verantwortung übernehmen oder offen über die Problematik sprechen.

Fazit

Diese Erfahrung zeigt, wie gefährlich und belastend es für Mitarbeitende ist, wenn Führungspersonen ihre Verantwortung nicht wahrnehmen und strukturelle Probleme ignorieren. Wenn Fachgrenzen überschritten werden und Assistenzpersonal Aufgaben übernimmt, für die es nicht ausgebildet ist, steht nicht nur die Sicherheit der Bewohnenden auf dem Spiel, sondern auch das Wohlbefinden und die rechtliche Absicherung der Mitarbeitenden.

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